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"Gelassenheit und Gleichgewicht wachsen stetig auf unserem Weg zum inneren Licht."

Sarah Rosa Helfen am Feuer sitzend in der Natur

Als ich auf dem Land in einer kleinen Stadt in Deutschland aufgewachsen bin, war ich immer sehr in Kontakt mit Mutter Natur. Meine menschlichen Eltern waren eine große Inspiration. Sie befassten sich seit ich denken kann mit alternativen Heilmethoden und einen gesunden Lebensstil.

Wir waren in einem Verein namens Prießnitz-Kneipp-Verein, der sich nicht nur auf populäre Sportarten wie Leichtathletik und turnen konzentriert, sondern auch Kurse in Yoga und Tai Qui anbietet. Die Philosophie basiert auf alternativen Heilmethoden, nach den Ideen eines Priesters namens Sebastian Kneipp. Es gab Seminare über Vollkornnahrung, Homöopathie und Wasseranwendungen.

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Haus meiner Eltern, Deutschland.

Im Alter von 15 Jahren begann ich unter psychischen Problemen zu leiden und fand Zuflucht in der Punkkultur, wo ich zum ersten Mal in Berührung mit Tätowierungen kam. Ich war 18, als ich Entwürfe für eine Tätowiererin zeichnete und bekam im selben Jahr mein erstes Tattoo. Ich war sofort angefixt. Tätowieren hatte etwas Kostbares. Ich hatte gerade meine erste Phase der Depression überlebt, Antidepressiva genommen und wollte nicht mehr leben. Als ich mich entschied, meine Genesung mit eim erdenden Motiv zu manifestieren und mich für Ankertattoo auf meinem Fuß entschied. Die Transformation war erstaunlich, das Tattoo hinterließ nicht nur eine coole Spur auf meinem Körper, sondern auch eine starke Erinnerung und Verankerung daran, woher ich kam und welche Lektionen ich seitdem gelernt habe.

Meinen Eltern gefiehl jedoch nicht die Idee, dass ich Tätowiererin  werden wollte. Auf Wunsch meiner Eltern begann ich also mit dem Studium von "World Englishes, Literature and Culture" und "Bildwissenschaften der Künste" in Saarbrücken. Zwei Semester später wechselte ich zum Lehramtsstudium in den Fächern  Kunst und Englisch und blieb auch einige Semester dabei.

Ich lebte in einer gesunden Beziehung zu meinem Freund, als ich auf eine weitere intensive Phase psychischer Probleme stieß. Ich litt an Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Angstzuständen, Depressionen, Migräne und starken Rückenschmerzen.

Ich erkannte, dass ich Verantwortung für mein Leben übernehmen musste und suchte nach einem Therapeuten. Nachdem ich 5 Minuten mit einem Therapeuten gesprochen hatte, ging ich mit einem Rezept für Antidepressiva in der Hand und dem Gefühl, beiseite geschoben und allein gelassen zu werden, hinaus. Ich dachte mir „das kann es nicht sein“ und suchte weiter.

Schließlich fand ich eine Hypnosetherapeutin und begann mit ihr zu arbeiten. Gleichzeitig kamen Yoga und Meditationen in mein Leben. Die Therapie in Kombination mit Yoga war für mich das Portal zu einer neuen Welt. Mir wurde klar, dass es von diesem Punkt an kein Zurück mehr gab. Ich wanderte jetzt auf dem Weg der Freiheit.

 

Infolgedessen erholte ich mich von meiner Depression, brach die Universität ohne Abschluss ab und begann im Büro einer großen Firma zu arbeiten, um Geld für meine Tattoo-Ausbildung zu sparen. Diese begann ich ein Jahr später mit einer sehr talentierten Frau in meiner Heimatstadt (Ola von Tribal Moon Tattoo). Ich setzte die Ausbildung in einem sehr anerkannten Studio in  Landau fort. Dort lernte ich Nadeln zu löten, vertiefte mein Wissen im Tätowieren und Zeichenen und all die unglaublichen Grundlagen, die dieses Handwerk mit sich bringt. Gleichzeitig fing ich an bei Unblood im Saarland zu arbeiten. Von da an arbeitete ich in verschiedenen Studios und beschloss im Juli 2016, alle meine Sachen einschließlich meiner Wohnung loszuwerden und ein Leben "on the road" zu beginnen. Ab diesem Zeitpunkt war ich bis März 2019 ständig unterwegs.

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Der Van, Schottland 2016

Wenn ich über die  Reise durch mein Leben nachdenke, wusste ich immer, dass es etwas Größeres gibt. Noch bevor ich diese lange Reise angetreten bin. Es gab immer kleine Anzeichen von Alchemie und Magie in meinem Leben. Die Tarotkarten und das Pendel meiner Mutter, das Johanniskraut, das ich gesammelt habe, um Heilöl fürmein Pferdes herzustellen, die griechischen und römischen Göttinnen, die ich in meinem Lateinunterricht kennengelernt habe oder einfach die  kleinen Bäche und Hügel der heiligen Mutter, Natur.

Mit der soliden Basis der Psychotherapie und indem ich mich diesen ganzheitlichen Ideen öffnete, ergaben sich mir viele Möglichkeiten. Und  jedes Land gab mir das Geschenk, mich seine eigene Art von Magie erleben zu lassen.

Ich in Deutschland Reiki gelernt, kurz bevor ich meine Reise mit dem Wohnmobil begann. Energieheilung hilft sehr bei der Schmerzbehandlung und dem Heilungsprozess der Tätowierungen. Reiki hilft Energieblokaden zu lösen und so die Lebensenergie wieder frei fließen zu lassen.

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Mama Schottland

Meine erste Reise im Van führte mich zu einem der schönsten Orte der Welt , an den ich oft zurückkehren würde. Ein Ort, den ich eines meiner Zuhause nenne. Ein Land namens Schottland. In Schottland lehrte mich die Natur viele Lektionen, aber ich fand auch tolle Lehrer. Ich habe zum ersten Mal an einer internationalen Tattoo Convention teilgenommen , in angesehenen Läden tätowiert, einen Feuerlauf gemacht , einen Workshop mit Dr. David Hamilton besucht , um mehr über die Verbindung von Körper und Geist zu erfahren, und mich von Sally Chamness in Massagen ausbilden lassen. In Schottland traf ich meinen Tattoo-Mentor und lieben Freund, den Gastgeber der Scottish Tattoo Convention, Jim. Er hat seitdem einen großen Einfluss in meinem Leben. Auf der spirituellen Seite half mir der Feuerlauf, meinem Körper zu vertrauen und meine Gedanken in die Tat umzusetzen. Davids wissenschaftlicher Ansatz zu spirituellen Themen löschte meinen Durst nach logischen Antworten und das Massagetraining ist sehr hilfreich bei ängstlichen Kunden oder meinen Tätowierkollegen, die immer unter Verspannungen leiden.

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@ Scottisch Tattoo Convention

von Pictures in Blood

2017 bin ich zum ersten Mal nach Asien gereist. Mein Ziel war Nepal. Mein weiteres "Home from home". Ein anderes Land, in das ich oft zurückkehren würde (nicht nur physisch. Ich wandere fast täglich in Träumen und Meditation durch die Straßen von Kathmandu) . In Nepal war meine größte Lehrerin wieder Mutter Natur. Ich wanderte den Anapurna Circuit und kam verwandelt zurück. Kein buddhistischer Meister, kein Sadhu, kein Guru hätte mir die Lektionen beibringen können, die ich dort gelernt habe. Auf meiner zweiten Reise, nur wenige Monate nach meiner Rückkehr nach Deutschland, wohnte ich in einem buddhistischen Kloster in Lumbini. Ich nahm an buddhistischen Ritualen wie Prostrationen und Gesang teil. Nicht nur das Leben im Kloster, sondern auch Nepal insgesamt hat mein Herz und meine Seele noch mehr für die spirituelle Welt geöffnet und wie man Spiritualität in unserem täglichen Leben verankert.

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Anapurna Circuit, Nepal, 2017

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Pokhara, Nepal, 2017

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Anapurna Circuit, Nepal, 2017

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Schlafraum im buddhistischen Kloster, Nepal, 2017

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Koreanisches buddhistisches Kloster, Lumbini (Geburtsort von Buddha), Nepal, 2017

Ende des Jahres 2017 reiste ich nach Borneo, um an der Sabah Tattoo Convention teilzunehmen. Dort würde ich mein Wissen im Handpoking vertiefen. Der ruhige und langsame Rhythmus dieser Technik fasziniert mich immer noch und ich liebe es, sie mit meinen Kunden zu teilen.

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Hand Tapping Session, Kota Kinabalu, Sabah, 2017

Von Borneo aus flog ich nach Australien. Dort erlebte ich zum ersten Mal Vipassana , ein Einzug in die Stille. Vipassana war einer meiner Durchbrüche, um Tattoorituals zu starten. Nachdem ich 10 Tage lang fast 10 Stunden am Tag nicht geredet und meditiert hatte, wusste ich, dass ich meine Vision in die Tat umsetzen musste. Australien bereicherte mich auch mit der Erfahrung von "Eyegazing"  und Trommelkreisen. Ich denke, Eyegayzing ist eine der einfachsten und mächtigsten Formen des gemeinsamen Meditierens und ich bin dankbar, dass ich an einem  Igor Kreyman, angeleitet wurde. Ein Traum, den ich immer noch habe, ist es, einen Trommelkreis in der Natur zu halten. Der tribale Charkater bringt einen einfach dazu, sich wieder mit der großen Mutter, der Natur, zu verbinden. Ein weiterer wichtiger Schritt auf meiner Reise war es, Teil eines Frauenkreises (Women's Circle) zu sein und sofort zu erkennen, dass ich dies auch in Deutschland halten musste. Australien war auch das erste Land, in dem ich ein Tattoo-Ritual in der Natur durchführte, und ich wusste, dass es von diesem Punkt an kein Zurück mehr gab.

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Erstes Tätowierungsritual, Australien, 2017

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Vipassana Center, Australien, 2017

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Trommelkreis, Australien 2018

Nach meinem Aufenthalt in Australien reiste ich nach Bali, einem Ort, an den ich schon immer reisen wollte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch hier war die Kombination von Spiritualität und Alltag eine so große Inspiration. Ich hatte das Glück, nicht nur die Sehenswürdigkeiten und Tempel in Bali zu besuchen, sondern auch an einer sehr lokalen Reinigungszeremonie teilzunehmen, bei der keine Touristen erlaubt waren. Mein Gastgeber brachte mich mit dem Auto zu einem weit entfernten Ort auf den Reisfeldern, wo ich dachte: "Nun, entweder wird er mich dort draußen abmetzeln oder das wird großartig." Zum Glück passierte der zweite und ich merkte, dass das, was ich für seltsam hielt (seltsame Körperbewegungen und Geräusche beim Meditieren), tatsächlich sehr normal war. Menschen rauchten Zigaretten (ein allgemeines Opfer für die Götter), während andere mit der Ritualmeisterin (einer Frau in Trance) sprachen und seltsame Geräusche von sich gaben. Was für eine Erleichterung, einfach so zu sein zu können, wie du bist.

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Herstellung eines Bambuspinsels mit einem lokalen Künstler, Bali, 2018

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Nach dem balinesischen Ritual. Man beachte das Chaos im Hintergrund, so sieht Reisen normalerweise so aus. Bali, 2018

Bitte beachte, dass ich Fotos von den Zeremonien und Ritualen hätte machen können, an denen ich teilgenommen habe, aber man kann "im Moment" sein oder alles über ein Telefon oder eine Kamera versuchen  fest zu halten. Deine Entscheidung. Meine war es im Moment zu sein und alle Erinnerungen in meinem Kopf und Körper  aufzunehmen.

Von Bali aus reiste ich in die USA (und blieb einen Tag in China stecken. Bedeutet das, dass ich China von meiner nicht existierenden "Reiseliste" streichen kann oder ist das betrügen?). In Miami habe ich in einem Naam Yoga Workshop etwas über "Die Alchemie der Liebe" gelernt. Ich liebte die Mischung aus Kabbala und Yoga und konnte die Lehren in persönlichen Trainings vertiefen .

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Strandmeditation, Miami, 2018

In Mexiko erlebte ich in einem weiteren Vipassana Kurs und durfte nicht nur die Pyramiden von Teotihuacan, sondern auch das Haus von Frida Kahlo besuchen. Wo in Vipassana alles immaterialistisch ist, waren die Pyramiden und das Haus von Frida Kahlos solide Darstellungen der Kanalisierung von Energie. Beide haben mich für zukünftige Pläne inspiriert und eine solide Grundlage für meine Vision geschaffen.

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Vipassana Center, Mexico, 2018

Ich war immer alleine unterwegs. Mit meinem eigenen Geld, das ich unterwegs oder vor meiner Reise verdient habe. Finanziell und geistig unabhängig. Ich lebte ein einfaches Leben, manchmal mit Hilfe einiger großartiger Einheimischer, die ich unterwegs getroffen habe, und manchmal nur mit mir selbst. Wenn dir jemals jemand sagt, dass du das nicht kannst, tue es einfach und beweise, dass sie falsch liegen.

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Teotihuacan , Mexiko, 2018

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Frida Kahlo House, Mexiko, 2018.

Ein anderes Land, das ich schon immer besuchen wollte, war Peru. Peru, Bali und Nepal haben für mich diese lebendige Spiritualität, die ich mit in Arbeit manifestieren möchte. Yoga oder Schamanismus ist nicht etwas, zu dem man einmal die Woche "geht" oder "tut", sondern eine lebendige Version, dessen, wer man ist. In Peru habe ich dieses Gefühl wieder erlebt. Meine Höhepunkte waren der Bau einer schamanischen Trommel und die Teilnahme an Ritualen mit einem Schamanen. Das "Red Valley" und  Maccu Piccu zu erleben, war absolut transformativ. Außerdem durfte ich in einer alten Inka-Ruine in der Nähe von Cusco tätowieren. Ein Tattoo-Ritual, das ich nie vergessen werde.

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Inka Trail, Peru, 2018

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Herstellung einer schamanischen Trommel, Peru, 2018

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Tätowierungsritual in der alten Inka-Ruine, Peru, 2018

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Machu Piccu, Peru, 2018

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Red Valley, Peru, 2018

Ich reiste in andere Länder wie die Andamanen (Indien), England, Portugal, Italien, die Türkei und viele mehr, die auf ihre Weise so großartig waren und ihre eigenen Lektionen für mich hielten. Aber wenn ich alle Geschichten und Länder aufschreiben würde, wäre dies ein Buch. Wenn du trotz des langen Textes immer noch weiter liest, möchte ich dichzu meiner "letzten" Reise nach Sri Lanka mitnehmen.

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In Sri Lanka absolvierte ich nicht nur eine Yogalehrer- und Yogic Lifestyle Concillor Ausbildung, sondern auch ein Pranic Healing Training und ein Training in alten Hindu Ritualen, die sich darauf konzentrierten, den Körper auf ein Tattoo vorzubereiten. Ich denke, Sri Lanka war der schwierigste Teil der Reise. Für mehr als 5 Monate habe ich jeden Tag die Aufgaben der Ausbildung zum Yogalehrer erfüllt. Die Tage begannen für mich meist um 4.30 Uhr und endeten um 22.00 Uhr abends. Jeden Tag arbeitete ich im Center, putzte, lernte Sanskrit, übte Asanas, chantete Stunden lang Mantren und vieles mehr. Ich war meinem Guru gewidmet und tat alles, was er für notwendig hielt, um Yogalehrer zu werden. Es gab viel Druck und im Rückblick frage ich mich wirklich, warum ich nicht aufgegeben habe. War es wirklich zum höheren Wohl? Am Ende meiner Ausbildung nach 35 Stunden Prüfungen, sprach ich mit einer anderen Dame und alles kam zu Fall. Maya (die Illusion) wurde zerstört. Der Lehrer hatte seine Macht und Position missbraucht, indem er Schüler sexuell belästigt hat. Wir haben versucht, alles aufzudecken und unseren Fall den Vorstandsmitgliedern vorgestellt. Alles wurde verharmlost. Das Ergebnis für mich war, dass ich, anstatt meines vollständiges Zertifikat für mehr als 500 Stunden Training  nur einen Brief erhielt, in dem stand, dass ich 200 Stunden absolviert habe und unterrichten durfte. Aber das Ergebnis war für mich auch meine Freiheit, für das einzustehen, was richtig war, und andere Frauen zu schützen.

Sigaria Rock, Sri Lanka, 2019

Ich hege keinen Groll. Ich habe gelernt, was ich lernen musste. "Live your heart and never follow" (Hot Water Music)

Nach Sri Lanka habe ich mich in Saarbrücken niedergelassen. 2019 begann ich eine Ausbildung zum Gestalttherapeuten . Eine Form der Psychotherapie, mit der ich absolut in Resonanz stehe und die mir bereits in Arbeit und Leben hilft.

Jede kleine Erfahrung, ob groß oder klein, hat dazu beigetragen, wie ich heute arbeite. Aber auch und vor allem meine Intuition, die mich immer führt und beschützt. Immer neugierig und offen für neue Dinge. So werde ich werde für immer Schüler und Lehrer zugleich sein.

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Deutschland, Neumond 2020

Meine Intention ist

"Gelassenheit und Gleichgewicht wachsen stetig auf unserem Weg zum inneren Licht."

Vielen Dank, dass du dich mir auf dieser Reise anschließt.

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